Trotz Vizemeisterin des vergangenen Jahres ging Julia den Wettkampf mit der Gewissheit an, dass es diesmal noch einmal schwerer werden wird. Mit der U20 Europameisterin Caroline Agnou, der U18 Weltmeisterin Geraldine Ruckstuhl und der Olympia, EM und WM Teilnehmerin Ellen Sprunger, war das Feld ungleich besser besetzt als im vergangen Jahr. Da sie in der Woche vor der Meisterschaft noch krank war, wenige Wettkämpfe in den Beinen hatte, war der Formstand etwas ungewiss. Doch gleich auf den Hürden erzielte Julia persönliche Bestzeit. Wie alle Jahre begann dann die Aufholjagd. Mit 1.69 im Hochsprung holte sie dann gleich den Hammer hervor. Im Kugelstossen gelang es nicht ganz nach Wunsch. Mit dem Kugelstossen nach dem Hochsprung scheint es einfach (noch) nicht zu klappen. Der Weitsprung war dann wieder ok. Nach den ersten vier Disziplinen verzeichnete sie gleich viele Punkte wie im Vorjahr. Carole und Geraldine waren enteilt. Nachdem Ellen im Weitsprung einen Salto Nullo produzierte, lag Julia vor dem 800m Lauf mit deutlichem Abstand, über 200 Punkte (ca. 24 Sekunden) hinter dem Bronzeplatz. Eine gewisse Resignation machte sich breit. Die Taktik war aber klar. An Geraldine und Caro daran bleiben und dann schauen, was passiert. Am Schluss nicht vorwerfen zu müssen, nicht alles versucht zu haben. Der Lauf wurde dann nicht allzu schnell angegangen. Als das Tempo dann angezogen wurde verlor die auf Platz 3 platzierte Athletin Meter um Meter und ging regelrecht ein. Leider lies Julia den Zug ganz vorne abfahren. Plötzlich wurde es ihr doch noch bewusst, dass noch was drin liegt. Trotz dem Kampf auf der letzten Runden reichte es um 29 Punkte (oder 2 Sekunden) nicht für die Medaille. Sie belegte Rang 4. Mit dem erreichten Total erzielte sie U23 Freiburgerrekord. Da wäre aber mehr drin gelegen.

"Mental hatte ich schon vor dem Lauf mit dem Wettkampf abgeschlossen. Das wurde mir zum Verhängnis"